Der Arbeitskreis Anerkennungsberatung präsentiert den Fachtag – Anerkennungsberatung

Rund 80 Fachkräfte aus dem Kreis Borken kamen am 20.05.2025 ins Kreishaus zum Fachtag Anerkennungsberatung. Die Mitglieder des Arbeitskreises Anerkennungsberatung aus dem Interkulturellen Netzwerk Westmünsterland hatte diesen Fachtag gemeinsam organisiert und mit Unterstützung des Kommunalen Integrationsmanagement umgesetzt.

Das Ziel des Fachtages war es, einen Überblick über die relevanten Verfahren zu geben und über die Zuständigkeiten sowie Unterstützungsangebote insbesondere im Kreis Borken zu informieren. Darüber hinaus sollte es ausreichend Zeit und Raum für Vernetzung und Austausch geben.

Die Moderation für den Tag übernahm Francis Heitkötter vom Kommunalen Integrationsmanagement der Stadt Bocholt. Es erwarteten die Gäste vier spannende Vorträge über die Anerkennungsverfahren von ausländischen Bildungs- Berufs- und Studienabschlüssen. Zudem gab es ausreichend Raum für Austausch und Vernetzung.

Als Gast-Referentin konnte der Arbeitskreis Birgit van Tessel vom IQ Netzwerk NRW West gewinnen. Seit April 2023 ist sie Projektleiterin des Fachkräftenetzwerks und Informationszentrum für Fachkräfteeinwanderung (kurz FIF NRW). In ihrem Vortrag gab die Expertin für Anerkennungsfragen einen umfassenden Einblick und Überblick über die Arbeit des IQ Netzwerkes sowie die Abläufe, Anlaufstellen, Zuständigkeiten und Portale, auf denen Ratsuchende und Fachkräfte alle Informationen erhalten und ihre Anträge auf Anerkennung von Bildungsabschlüssen in Deutschland, insbesondere im Raum NRW stellen können.

Im Anschluss berichteten die Fachberaterinnen Petra Dunkerbeck-Koch (EWIBO Bocholt), Ulrike Broscheit und Yanina Treiyer (Berufsbildungsstätte Westmünsterland/BBS Ahaus) sowie Sali Rouel und Iris Schlautmann (Rotes Kreuz im Kreis Borken) in ihrem Vortrag über ihre Beratungstätigkeit innerhalb des Modellprojektes „Fachberatung Anerkennung“ im Kreis Borken, welches seit Januar 2024 als Pilotprojekt für zunächst 2 Jahre für Kund*innen des Jobcenters vom Jobcenter im Kreis Borken angeboten und finanziert wird.

Die Beraterinnen erklärten die Abläufe und stellten spannende Fallbeispiele vor, anhand derer die Zuhörenden erkennen konnten, wie herausfordernd und langwierig der Weg der einzelnen Anerkennungsverfahren sein kann und dass kein Fall dem anderen gleicht. Die hohe Anzahl an Zuweisungen in das Projekt zeigte auch, dass der Bedarf nach Anerkennungsberatung vor Ort sehr hoch ist.

Nach der Mittagspause ging es mit dem dritten Vortrag von Julia Geessink (Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte beim Roten Kreuz im Kreis Borken), Wojciech Wilczek (Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte beim Caritasverband für das Dekanat Borken e.V.)

sowie Carmen Wessels (Jugendmigrationsdienst Bocholt vom AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen) über die Schnittstelle Anerkennungsberatung und Migrationsberatung sowie Jugendmigrationsdienst weiter. Die Gäste erhielten einen Überblick über die Zielgruppen, Inhalte und Angebote der einzelnen Beratungsstellen und welche Ratsuchenden und Anerkennungsfälle hier vorrangig beraten werden. Den Abschluss des Fachtages machte Kerstin Schaffeld von der Ausländerbehörde Borken, die sehr anschaulich und gut nachvollziehbar den aufenthaltsrechtlichen Aspekt bezüglich Anerkennungsverfahren erklärte und auch auf das Thema Fachkräfteeinwanderung vertiefend einging. Am Ende ihres Vortrages ermutigte sie auch die Fachkräfte bei zukünftigen aufenthaltsrechtlichen Fragestellungen und Fällen den Kontakt mit ihr aufzunehmen.

„Ich freue mich sehr über die positiven Rückmeldungen, die wir von vielen der Teilnehmenden erhalten haben und hoffe, dass die Angebote für Anerkennungsberatung hier vor Ort in Zukunft noch weiter ausgebaut werden und das Modellprojekt Fachberatung Anerkennung des Jobcenters im Kreis Borken im Jahr 2026 fortgeführt wird“, resümiert die Sprecherin des Arbeitskreises Julia Geessink.

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